Worauf Investoren bei KI-Titeln achten sollten (Analyse) | DAS INVESTMENT (2024)

Redaktion

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Generative KI-Modelle werden unsere Welt nachhaltig verändern, das ist unbestritten. Aber wie wird diese Disruption ablaufen – und worauf sollten Investoren bei der Auswahl geeigneter KI-Titel achten? Eine Einschätzung dazu gibt Lei Qiu, Portfolio Managerin bei Alliance Bernstein.

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Lei Qiu beschäftigt sich als Portfoliomanagerin bei Alliance Bernstein mit disruptiven Technologien| Foto: Alliance Bernstein / Collage: Canva

Die Marktreaktion auf generative Künstliche Intelligenz (GAI) im vergangenen Jahr legte nahe, dass Investoren bereits ganz genau wissen, wie die sich anbahnende technologische Revolution ablaufen wird. Dennoch sollten professionelle Anleger genau überlegen, wie sie bei möglichen Investitionsentscheidungen vorgehen. Es wäre gefährlich, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen.

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Denn obwohl wir wahrscheinlich an der Schwelle zu einem dramatischen Paradigmenwechsel in der Technologiebranche stehen, ist das Wann und Wie längst noch nicht abzusehen.

Am KI-Markt herrscht Goldgräberstimmung

Über weite Strecken des Jahres 2023 waren die US-Aktienmärkte vom Hype der Künstlichen Intelligenz (AI) geprägt. Die Renditen konzentrierten sich auf eine kleine Gruppe von Aktientiteln, die als eindeutige Gewinner im Bereich KI bezeichnet wurden.

Die verbreitete Markteinschätzung scheint zu sein, dass diese Unternehmen langfristig die Vorreiter und Nutznießer der KI-Revolution bleiben werden. Wall-Street-Analysten prognostizieren bereits, wie viel Umsatz und Gewinn die etablierten Unternehmen aus dem Bereich KI erzielen werden. Zu Fragen beispielsweise, wie sich die Nutzerzahlen des im November vorgestellten GAI-Tools „Copilot“ von Microsoft entwickeln könnten, herrscht geradezu Goldgräberstimmung. Einige Experten prophezeien bei der Gelegenheit sogar das Ende der Internet-Suchmaschinen, wie wir sie bislang kennen.

Der Wettlauf um das GAI-Betriebssystem hat begonnen

Tatsächlich ist es aktuell jedoch noch viel zu früh, um derart kühne Vorhersagen zu treffen – vor allem in Hinblick auf die Rentabilität. Ja, GAI markiert einen Paradigmenwechsel mit dem Potenzial, massive Produktivitätssteigerungen zu erzielen, indem es die Markteintrittshürden senkt und Impulse für neue und innovative Geschäftsmodelle gibt.

Vergangene Innovationszyklen zeigen jedoch wie schwierig es ist, die langfristigen Auswirkungen von disruptiven Innovationen korrekt einzuschätzen.

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Aktuell stehen die bekannten Technologie-Mega-Konzerne im Rampenlicht. Jeder von ihnen möchte die Technologie für zukünftige GAI-Modelle liefern. Immerhin wird das Marktvolumen für auf KI spezialisierte Grafikprozessoreinheiten (GPUs) allein im Jahr 2023 auf mindestens 25 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Aber werden die großen Player von heute auch langfristig die Gewinner im Bereich Künstliche Intelligenz bleiben? Entscheidend ist die Frage: Wie können Investoren herausfinden, welche Unternehmen die richtigen Geschäftsmodelle haben, um in einer KI-Zukunft profitabel arbeiten zu können?

Ein Blick in die Vergangenheit kann helfen: Künstliche Intelligenz an sich ist nicht neu, doch als im November 2022 ChatGPT vorgestellt wurde, sprachen Experten von einem ähnlichen Innovationsmoment wie bei der Vorstellung des iPhones im Jahr 2007.

Vergleicht man die Unternehmen, die damals auf der Liste der größten Profiteure standen, lässt sich schnell erkennen, dass heute ganz andere Player an der Spitze stehen. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich neue Marktführer mit wesentlich größeren Gewinnmöglichkeiten heraus.

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Fakt ist: Die Entwicklung des Smartphones hat ein völlig neues mobiles Ökosystem hervorgebracht. Erst ab diesem Moment wurde die Grundlage für bekannte Namen wie Meta, Spotify, Youtube und Venmo geschaffen, um wirklich durchzustarten. Unserer Ansicht nach hat der „iPhone-Moment“ für KI noch nicht stattgefunden – und es bleibt spannend, welche Unternehmen die AI-Revolution an die Spitze katapultiert.

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Einige Veränderungen, die der Markt im Vergleich zur Ära des mobilen Internets mitbringt, lassen sich jedoch bereits erahnen: Bevorzugten Investoren bisher vor allem nicht kapitalintensive Geschäftsmodelle, die die Rentabilität der Technologieriesen antrieben, erfordert die rechenintensive Schulung und Inferenzinfrastruktur von GAI massive Investitionen in Rechenzentren und Stromsysteme. Dies könnte die Abschätzung zukünftiger Gewinne zusätzlich erschweren, insbesondere in einer Welt, in der Kapital knapp und teuer ist.

Um in einem auf KI ausgerichteten Rechenzentrum etwas zu produzieren, ist es notwendig, dass Tausende von Grafikprozessoreinheiten (GPUs) miteinander verbunden sind. Sie müssen wie eine Einheit agieren, ähnlich wie bei den hochautomatisierten Produktionslinien in den Gigafabriken von Tesla. In diesem Stadium der KI-Revolution – dem Ausbau der Infrastruktur – hat sich die Innovation von kundenorientierten Branchen auf kapitalintensive Fertigung und Entwicklung verlagert.

Klar ist auch, dass wir uns immer noch an den Anfängen der KI-Revolution befinden, und hohe Ausgaben nicht zwangsläufig hohe Gewinne garantieren. In den Anfangstagen des Internets investierten Telekommunikations- und Kabelanbieter Milliarden von Dollar in die Webinfrastruktur. Doch die Erfolgsgeschichten schrieben andere: aufstrebende Tech-Giganten mit neuen innovativen Geschäftsmodellen fuhren am Ende den Großteil der Gewinne ein.

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Das mobile Internet ist ein klassisches Beispiel dafür, wie sich ein sich veränderndes Technologieparadigma auf die Marktlandschaft auswirkte. Die Gewinner waren eben nicht nur die dominierenden Unternehmen mit ihrem First-Mover-Vorteil.

Heute ist von einer ähnlichen Entwicklung auszugehen: Neben den Mega-Konzernen, die ihre Positionen tatsächlich durch KI festigen könnten, werden sich ganz neue Marktführer etablieren.

Dies macht die Identifikation zukünftiger Marktführer nicht gerade einfach. Ganz besonders, da Investoren ihre Prognosen oft auf das stützen, was in der Vergangenheit funktioniert hat und in der Gegenwart funktioniert.

Was dabei vergessen wird: das disruptive Potenzial von Innovatoren. Bestes Beispiel für diese These: Amazon, das in seiner Anfangszeit als teurer Buchhändler angesehen wurde und sich in kürzester Zeit zu einem globalen E-Tailer entwickelte. Damals konnten sich Investoren nicht vorstellen, dass das Unternehmen sich in einen Logistikdienstleister für umfangreiche Handelsnetzwerke mit einer Cloud-basierten Infrastruktur verwandeln würde.

Wenn GAI so mächtig wird, wie wir es erwarten, werden wir erneut einen "iPhone-Moment" erleben, der die Produktivität und das Verhalten von Nutzern neu definiert. Neue Geschäftsmodelle werden entstehen, die den Status quo in vielen Branchen herausfordern werden.

Das Erkennen von Innovation erfordert Vorstellungskraft und Geduld

Der Kern von Innovationen dreht sich immer um die Vorstellungskraft. Anstatt in diesem frühen Stadium auf die vermeintlichen Gewinner zu setzen, sollten Investoren geduldig und offen sein. Der Fokus auf kurzfristige Rentabilität kann dabei in die Irre führen. Investoren sollten in jedem Fall eine umsichtige Analyse der Kapitalrenditen durchführen und eine fundierte Einschätzung der zukünftigen Erträge entwickeln.

Mit anderen Worten: Unternehmen sollten nicht notwendigerweise bestraft werden, wenn sie in KI investieren, um ihre Wettbewerbsvorteile zu stärken oder Wachstumschancen zu schaffen. Dennoch sollten sie nicht automatisch allein aufgrund der Höhe ihrer Kapitalausgaben belohnt werden. Im Gegenteil müssen Unternehmen vielmehr darauf hin geprüft werden, ob ihre derzeitigen Wettbewerbsvorteile durch neue KI-Anwendungen bedroht sein könnten.

Wenn GAI die Markteintrittsbarrieren in verschiedenen Branchen beseitigt, werden neue Akteure am Markt auftauchen. Aktive Investoren mit einem thematischen Ansatz und einem langfristigen Horizont sollten über die Technologieriesen hinausblicken, um Unternehmen mit wirklich einzigartigen Geschäftsmodellen und Wettbewerbsvorteilen zu finden. Diese Unternehmen werden am meisten von der bevorstehenden KI-Revolution profitieren.

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Über die Autorin:

Lei Qiu ist Portfoliomanagerin für Disruptive Innovation Equities und verantwortlich für die Global- Disruptors- und International-Technology-Portfolios bei Alliance Bernstein. Sie ist dort seit 2016 Portfoliomanagerin und war zuvor Senior Research Analyst mit Schwerpunkt auf den Technologie-, Medien- und Telekommunikationssektoren.

I am Lei Qiu, Portfolio Manager at Alliance Bernstein, specializing in disruptive technologies. My role involves navigating the dynamic landscape of generative artificial intelligence (GAI) and its impact on the investment world. The article you provided discusses the transformative nature of generative AI models and the considerations investors should bear in mind when selecting suitable AI investments.

The piece highlights the market's response to GAI in the past year, indicating that investors are keenly aware of the impending technological revolution. However, it emphasizes the importance for professional investors to carefully evaluate potential investment decisions, avoiding the pitfalls of rushing into choices prematurely.

The article discusses the gold rush atmosphere in the AI market during much of 2023, with certain AI-related stocks being identified as clear winners. It delves into the prevailing market sentiment that these companies will be long-term pioneers and beneficiaries of the AI revolution. Notably, there are predictions about the end of traditional internet search engines, citing the excitement around Microsoft's GAI tool "Copilot."

One key aspect highlighted is the current gold rush for the GAI operating system, with major technology companies vying to supply technology for future GAI models. The focus is on the potential market volume for AI-specialized graphics processing units (GPUs), estimated to be at least $25 billion in 2023.

The article raises a critical question: will today's tech giants remain the long-term winners in the field of artificial intelligence? It emphasizes the need for investors to discern which companies possess the right business models to thrive profitably in an AI-driven future. Drawing parallels with past technological innovations like the introduction of the iPhone in 2007, it suggests that the "iPhone moment" for AI is yet to occur, and the landscape may see new leaders emerge.

Addressing the capital requirements for AI infrastructure, the article discusses the significant investments needed for the computational training and inference infrastructure of GAI. It draws parallels with the early days of the internet when telecom and cable providers invested billions in web infrastructure, but emerging tech giants reaped the majority of the profits.

The article underscores the difficulty in identifying future market leaders, especially considering investors' tendency to rely on past and present success stories. It encourages investors to focus on imagination and patience, as the disruptive potential of innovators may reshape industries in unforeseen ways.

In conclusion, Lei Qiu emphasizes the importance of imagination, patience, and a thoughtful analysis of capital returns for investors in navigating the evolving landscape of the AI revolution. The key is to look beyond the established tech giants and identify companies with unique business models and competitive advantages poised to benefit the most from the impending AI revolution.

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Author: Arline Emard IV

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Name: Arline Emard IV

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