(Ein Review von Frank Meyer)
Der Shogun scheint zunehmend dem Wahnsinn zu verfallen. Überall wittert er Verrat & Intrigen und macht seinen obersten Scharfrichter durch das Vollstrecken unzähliger Todesurteile zum vielbeschäftigten Mann. Doch je mehr Köpfe der Henker im Namen seines Herrn rollen läßt, desto mehr beschleicht den Shogun auch die Furcht vor der mächtigen Klinge seines Untergebenen. Aber der Plan, ihn und seine Familie auszulöschen schlägt fehlt. Die Ninjas des Herrschers töten zwar die Frau des Scharfrichters, doch er selbst und sein 3-jähriger Sohn überleben das Attentat und wandeln von nun an als "Einsamer Wolf mit dem Kind" auf dem blutigen Pfad der Rache...
Das ist er nun also, Shogun Assassin, der berüchtigte Zusammenschnitt aus den ersten beiden Teilen der Lone Wolf-Reihe, mit dem ein gewisser Robert Houston 1980 diesen modernen Samurai-Klassiker kompatibel für den amerikanischen Markt machen wollte. Von den einen als Kult-Eastern verehrt, von den anderen als dreiste Verstümmelung eines Meisterwerks gescholten, kann trotzdem niemand abstreiten, dass es Shogun Assassin war, der unzählige westliche Augen für das asiatisch-japanische Kino geöffnet hat. Nicht nur in den USA, sondern auch bei uns; denn auch wenn, wie bereits in den Reviews zu Sword of Vengeance und Baby Cart at the River Styx beschrieben, der zweite und dritte Teil zwar schon vorher ihren Weg in die deutschen Kinos gefunden hatten, liefen Japango bzw. Der unbesiegbare Samurai nicht wirklich erfolgreich - und außerdem in kaum weniger sinnentstellter Form als später Shogun Assassin.
Bevor der Film relativ direkt mit der Eröffnungsszene von Teil 2 beginnt, nämlich der Attacke der beiden Yagyus mit den korbartigen Kopfbedeckungen, beginnt Shogun Assassin mit einer kurzen Zusammenfassung der Hintergrundstory, die sich aus einigen ausgewählten Sequenzen des ersten Teils sowie einem erklärenden Off-Kommentar des kleinen Daigoro zusammensetzt. Der Zuschauer bekommt also eine knappe, vereinfachte Form des Verrats an Ogami und dem Anschlag auf seine Frau zu sehen. Beibehalten wurde hier bspw. die bemerkenswerte Szene, in der der Vater seinen Sohn vor die Wahl zwischen Ball und Schwert stellt - und damit zwischen Leben und Tod.
Dabei hat die Geschichte einige grundsätzliche Veränderungen über sich ergehen lassen müssen. Da die vollständige Beschreibung der Inhalte von Teil 1 und 2 in den Reviews zu Sword of Vengeance und Baby Cart at the River Styx nachzulesen ist, wollen wir uns an dieser Stelle auf das Herausstellen der Unterschiede beschränken.
Zunächst scheint es ein Anliegen Houstons gewesen zu sein, die historische Komplexität der Geschichte zu reduzieren - was noch relativ vorsichtig ausgedrückt ist. Hierzu erklärte er Retsudo, den Kopf des Yagyu-Clans und der Verschwörung gegen Ogami, kurzerhand selbst zum wahnsinnig gewordenen Shogun, der von Paranoia getrieben seinem ehemaligen Scharfrichter nach dem Leben trachtet. Wahnsinn ist ja bekanntermaßen ein äußerst beliebtes Drehbuch-Mittel, mit dem im Verlauf der Filmgeschichte schon so manches Logikloch gestopft worden ist (Das Verhalten der Figuren macht irgendwie keinen Sinn? Na, dann sind sie eben wahnsinnig!). Zwar bedarf es keiner große Kunst, um Retsudo mit seinem ohnehin irren Blick glaubhaft zum durchgedrehten Despoten umzufunktionieren, aber die Montage aus den unruhigen Blicken Retsudos und den Bildern vom vermeintlich von ihm geknechteten Volk darf man durchaus als gelungen bezeichnen. Denn ich glaube nicht, dass jemand, der die Originale nicht kennt, vermuten würde, dass hier Bildmaterial aus drei unterschiedlichen Szenen verbraten wurde. Ironischerweise sind es nämlich eben gerade keine Rebellen, die dort von den Soldaten des Shoguns getötet werden, sondern ganz im Gegenteil Spione des Shogunats, die vom Awa-Clan gejagt werden. Eine Szene aus Baby Cart at the River Styx. Und der vermeintliche "Shogun" hockt auch nicht wie behauptet zurückgezogen auf seiner Burg, als sich das Tor öffnet, sondern steht in diesem Moment praktisch vor der Haustür Ogamis und dem einsamen Wolf von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Eine Szene aus Sword of Vengeance. Die übrigen Aufnahmen entstammen den Erläuterungen zum Steuersystem der Edo-Ära.
Indem Houston und Co-Skripter Weisman diese Abkürzung nehmen und Retsudo selbst zum bösartigen Shogun erklären (der Shogun taucht als Person in der japanischen Version gar nicht auf), sparen sie sich natürlich jeglichen Erklärungsbedarf, was die Herrschaftsstrukturen im alten Japan betrifft. Ohne dieses Hintergrundwissen ist dem Original in der Tat nur schwer zu folgen. Das alles ist natürlich schon ziemlich frech, aber in seiner Art und Weise nicht ungeschickt gelöst. Eine weitere Szene, die von Houston in diesem Zusammenhang umarrangiert wurde und die sich in der japanischen Version so ganz und gar nicht wiederfindet, ist das zweite Zusammentreffen mit den Abgesandten des Shoguns, für das kurzerhand ein Teil der ersten Ansprache des Regierungsbeamten Bizen weiter nach hinten verlegt wurde. In Shogun Assassin fordern sie hier den Kopf Daigoros, weil Ogami im Ehrenduell angeblich nur sein eigenes Leben zurückgewonnen habe. Vermutlich erschien es zu aufwendig, dem amerikanischen Publikum den Ehrbegriff im eigentlichen Sinne des Originals zu erläutern. Nachdem der Zuschauer auf diese Weise eine halbwegs schlüssige Erklärung für den Rachefeldzug des einsamen Wolfes bekommen hat, setzt Houston die Handlung dort fort, wo Teil 2 beginnt. Allerdings erleichtert um die Rahmenhandlung des Auftrags durch den Awa-Clan (weshalb aus der Figur des Überläufers Makuya der Bruder des Shogun wird) und mit einem entsprechend deutlichen Fokus auf den Actionszenen.
Egal ob man das Ergebnis nun für eine gelungene Adaption hält oder lediglich als schwere Dreistigkeit wertet, lässt sich kaum leugnen, dass die Veröffentlichung einen spürbaren Einfluss im Filmbiz hinterlassen hat und sich viele kreative Köpfe explizit auf Shogun Assassin als Inspirationsquelle berufen. Zu den bekanntesten Beispielen gehört sicherlich Quentin Tarantinos Hommage am Ende von Kill Bill Vol.2, als er die kleine Tochter von David Carradine und Uma Thurman zum Einschlafen eine Runde Shogun Assassin gucken lässt. Aber schon in den 80ern ließ sich John Carpenter, was die Optik dreier seiner Bösewichte in Big Trouble in Little China (1986) anging, doch recht deutlich von den Meistern des Todes inspirieren - und dass er zu diesem Zeitpunkt bereits die japanischen Originale kannte, darf durchaus bezweifelt werden!
So verdankt auch die Original Lone Wolf-Reihe ironischerweise einen ganz entscheidenden Anteil ihrer Popularität dem unflätigen Zusammenschnitt aus den ersten beiden Teilen. Diesen Aspekt sollte man bei aller berechtigten Kritik vielleicht nicht ganz außer Acht lassen und das Resultat rückwirkend doch mit einem gewissen Wohlwollen betrachten.
Diese Zugeständnisse des amerikanischen Verleihs New World Pictures an die westlichen Sehgewohnheiten sind und bleiben wohl der ewige Streitpunkt zwischen Fans und Gegnern. Dabei sollte Roger Cormans Filmschmiede eigentlich hinlänglich für ihren Pragmatismus bei der Auswahl und Bearbeitung ihrer Filme bekannt sein. Schließlich war es nicht zuletzt diese Bereitschaft, seine Projekte bedingungslos dem aktuellen Publikumsgeschmack anzupassen, mit dem er sich als B-Filmer Nummero Uno etablieren konnte. Und so gesehen handelte sein Mitarbeiter Robert Houston lediglich in bester Corman'scher Tradition, als sich den durch den gleichnamigen Serienhit mit Richard Chamberlain ausgelösten "Shogun"-Hype zunutze machte und aus der Geschichte vom einsame Wolf den Shogun Assassin kreierte.
Mit Robert Houston zeichnete sich übrigens alles andere als ein Unbekannter des Genre-Kinos für das Zusammenschnitt-Projekt verantwortlich. Seine Filmkarriere begann der Harvard-Absolvent als Schauspieler in Wes Cravens Frühwerk Hügel der blutigen Augen (The Hills Have Eyes, 1977), in dem er wie auch im Sequel Im Todestal der Wölfe (The Hills Have Eyes Part II, 1985) den Charakter des Bobby spielte. Drei Jahre später landete er seinen Coup als Re-Director von Shogun Assassin (1980), auf den er dann prompt auch einen Verweis in seinem ersten Buch/Regie-Debüt Schweinebande! (Growing Pains, 1984) einbaute. Seinen bislang größten Erfolg durfte er aber erst im März diesen Jahres erleben, als er für seine Doku Mighty Times: The Children's March (2005) mit dem Oscar für die beste Kurz-Dokumentation ausgezeichnet wurde. Eine konsequente Verbesserung; denn 2 Jahre zuvor hatte er für den Vorgänger Mighty Times: The Legacy of Rosa Parks (2002) bereits einen Emmy und eine Oscar-Nominierung einheimsen können.
Zusammen mit seinem New World-Kollegen David Weisman schrieb er 1980 wie oben beschrieben das "Skript" zu Shogun Assassin und engagierte eine recht illustre Truppe für die entsprechende Neuvertonung. Nicht die ganz großen Namen, aber der eine oder andere Beteiligte dürften Filmfreunden durchaus bekannt sein. So engagierte er u.a. Marshall Efron und Sandra Bernard als Stimmgeber. Efron hatte z.B. eine tragende Rolle als TWA in George Lucas' THX 1138(1971) und legte mit Shogun Assassin praktisch den Grundstein für eine recht erfolgreiche Karriere als Synchronsprecher, in deren Verlauf er bspw. Fauli-Schlumpf, einem Transformer und einer der Figuren in Tim Burtons saucooler Zeichentrick-Episode "Family Dog" im zweiten Teil der Unglaublichen Geschichten (Amazing Stories: Book 2, 1992) seine Stimme lieh. Sandra Bernhard könnte man als Krankenschwester aus Nicolas Roegs Thriller Track 29 - Ein gefährliches Spiel (1988) oder von ihren anderen Nebenrollen in Hudson Hawk (1991) oder dem Leslie Nielsen-Klamauk Sehr verdächtig (Wrongly Accused, 1998). Einen kleinen Auftritt hatte sie auch in der filmische Verbeugung vor Trash-Meister Ed Wood, Der Tag an dem ich starb (I Woke Up Early the Day I Died, 1998).
Als weitere Synchronsprecher fungierten Lamont Johnson, der in den 50ern als Radio-Tarzan für die CBS gearbeitet hatte, Lennie Weinrib (Scooby Doo, Familie Feuerstein, Tom & Jerry) und Sam Weisman, Sohnemann von Co-Skripter David und späterer Regisseur für diverse TV-Serien und leichverdauliche Unterhaltungsware wie Schlimmer geht's immer! (What's the Worst Thing That Could Happen, 2001), George - Der aus dem Dschungel kam (George of the Jungle, 1997) oder Mighty Ducks II (1994). Sam Weisman übernahm die Stimme Daigoros, der ja bekanntermaßen in der Originalversion nicht wirklich viel Text hat. Hier fungiert er aber wie bereits erwähnt als kommentierende Stimme aus der Zukunft. Eine andere Sprecherin namens Lainie Cooke listet die IMDB lustigerweise als eine der Kinobesucherinnen in Terror im Parkett (Terror in the Aisles, 1984), jener amüsanten Horror-Doku, in der Donald Pleasance uns auf einen Streifzug durch die Welt des Schreckens eingeladen hat.
Da sich die musikalische Untermalung des ersten und zweiten Teils der Lone Wolf-Reihe doch etwas voneinander unterscheidet und der stimmungsvoll-ruhige Original Soundtrack außerdem nicht so recht zum action-lastigeren Zusammenschnitt passen wollte, ließ New World Pictures für Shogun Assassin eigens einen neuen Soundtrack anfertigen, an dem sich genau wie am Film insgesamt ebenfalls die Geister scheiden. Für die einen ist der an selige C64/Amiga-Zeiten erinnernde Synthie-Sound insbesondere der Titelmelodie hitverdächtiger Kult, für die anderen unerträglich antiquierter Schrott. Ich persönlich würde eher von antiquiertem, aber kultverdächtigem Trash sprechen, der sich am ehesten als eine asiatische angehauchte Version des alten Verkehrswacht-Jingles beschreiben lässt. Das Ding ist zwar leider nie offiziell veröffentlicht worden, aber es gibt eine extrem rare Promo-LP, die seinerzeit wohl an einige Radiosender verschickt wurde. Heute ein entsprechend hochbegehrtes Sammlerstück! Verantwortlich für den neuen Score waren Mark Lindsey und W. Michael Lewis. Lindsey feierte in 60ern in den USA beachtliche Erfolge als Bandmitglied von Paul Revere and the Raiders und arbeitete seit Anfang der 70er als A&R-Manager für United Artists.
Zusammengeschnitten wurde die neue Fassung übrigens von keinem Geringeren als Lee Percy, der sich hier seine ersten Sporen als Editor verdienen durfte und später für den Schnitt von Filmen wie Stuart Gordons Re-Animator (1985), From Beyond - Aliens des Grauens (1986) und Dolls (1987) verantwortlich war. Seit Anfang der 90ern sitzt er auch bei größeren Hollywood-Produktionen am Schneidetisch, wie z.B. Kathryn Bigelows Blue Steel (1990), Studio 54 (1998) oder Boys Don't Cry (1999).
An der Originalbesetzung des Films hat sich durch die Umstrukturierungsmaßnahmen natürlich nichts verändert, so dass es hier keiner Aktualisierungen der Angaben zu Sword of Vengeance bzw. Baby Cart at the River Styx bedarf. Interessant ist allerdings, dass Akihiro Tomikawa, der Darsteller des kleinen Daigoro in den Credits von Shogun Assassin durch einen konsequent tradierten Tippfehler in allen Veröffentlichungen des Films als Masahiro Tomikawa gelistet wird - was natürlich Quatsch ist. Daigoro ist immer noch der Gleiche wie im japanischen Original.
Zitat
Like father, like son. Meet the greatest team in the history of mass slaughter.
Werbeslogan.
Bekannt geworden ist Shogun Assassin vor allem durch seine spektakulär blutigen Schwertkampfszenen, die ihm insbesondere in England massive Probleme mit dem Jugendschutz einbrachten. Dabei zeichnet sich die gezeigte Gewalt eigentlich zwar eher durch eine völlig unrealistisch übertriebene und lediglich künstlerisch-visuelle Inszenierung aus, aber wer einen Film mit Slogans wie dem oben zitierten bewirbt, der darf sich nicht wundern, wenn er in einem Land, das bekannt dafür ist, besonders genau hinzusehen, sobald Kinder als Protagonisten ins Spiel kommen, ins Fadenkreis der Zensoren gerät. So wurde Shogun Assassin 1983 im Zuge der Video Nasties-Kampagne in Großbritannien verboten und erst über 10 Jahre später vom VIPCO-Label wiederveröffentlicht, die auch andere Nasties wie Fulcis Zombie Flesh Eaters zurück auf die Insel holten.
In Deutschland erschien Shogun Assassin seinerzeit bei Arcade als wunderschöne Hardbox mit leinenartigem Überzug und einem unschlagbar dämlichen Klappentext, der mit den einleitenden Worten "Dieser Film führt uns in die Zeit des alten China." einmal mehr beweist, dass der Videomarkt damals nicht unbedingt zum Tummelplatz der intellektuellen Elite gehörte. Und angesichts der Tatsache, dass die Herren von Laser Paradise den Schnitzer kritiklos für ihre DVD-Veröffentlichung übernommen haben, muss man sich wohl die Frage stellen, inwieweit sich daran mittlerweile etwas geändert hat! Nichtsdestotrotz spielt auch die deutsche Fassung im alten Japan und nicht in China. Samurais, Ninjas, der Shogun... Alles wie gehabt. Ein echter Knaller ist auch die damalige Altersempfehlung des Labels, die eine Freigabe des Films "ab 12 Jahren" angibt. Denn auch wenn der Film zwar wie eben beschrieben ganz bestimmt kein wirklich kritischer Kandidat in Sachen exzessiver Gewaltdarstellung sein mag (dafür ist die Darstellung einfach zu stilisiert und wenig realistisch), ist er ganz bestimmt ebenso wenig kindgerechte Unterhaltung. Auf jeden Fall dürfte Shogun Assassin damit der einzige Titel mit einer ursprünglichen Empfehlung ab 12 sein, der es am Ende auf den deutschen Index geschafft hat.
Die von Laser Paradise unter dem Titel Henker des Shogun veröffentlichte DVD ist ein Billigprodukt in bekannter LP-Tradition. Die Bildqualität liegt im mittleren VHS-Bereich mit blassen Farben und mangelndem Kontrast, und auch wenn das Format mit 1.66:1 Widescreen angegeben ist, fehlt doch noch einiges an Bildinformation, wie der Vergleich mit den Veröffentlichungen von Teil 1 und 2 der Lone Wolf-Reihe vom US-Label AnimEigo verrät. Der Tonqualität lässt auch zu wünschen übrig, wobei es je nach Auflage und Abspielgerät sogar zu waschechten Tonstörungen kommen kann.
Auch wenn es erwartungsgemäß keine aufwendige Extras zu entdecken gibt, würde ich es an dieser Stele als durchaus erfreulich verbuchen, dass zumindest der wunderbar überzogene amerikanische Kinotrailer seinen Platz auf der DVD gefunden hat, und auch die Mitlieferung der englischen Tonspur sei ausdrücklich lobend erwähnt (beides keine Selbstverständlichkeit für Laser Paradise-Produkte!). Allerdings mutet es schon ein wenig seltsam an, dass die Sprachauswahl zwischen Deutsch und Englisch im Menü als Bonusmaterial einsortiert wurde. Über die übrige Ausstattung sollte man keine großen Worte verlieren. Die Menüführung ist sehr schlicht gehalten, die ausgewählten Hintergrundbilder sind qualitativ am Rande des Erträglichen. Ausgewaschene Farben (Hauptmenü), unscharfe Szenenfotos (Zusatzmaterial) und stümperhaft zusammengebastelte Collagen (Kapitelwahl) sprechen nicht gerade für eine liebevolle Zusammenstellung. Die DVD hat zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, aber mit etwas gutem Willen wäre auch damals bestimmt ein bißchen mehr möglich gewesen.
Mein Versuch eines positiven Fazits würde folgendermaßen ausfallen: Zwar lässt sich der Film, egal ob nun in guter oder schlechter Qualität, definitiv nicht mit der wesentlich besseren 6-teiligen Filmreihe vergleichen, und auf keinen Fall kann der Zusammenschnitt den ersten beiden Episoden in ihre Komplettform das Wassers reichen oder sie gar ersetzen, aber trotz allem ist es durchaus erfreulich, dass Shogun Assassin auch in der deutschen Version überhaupt erhältlich ist - und sei es nur, um das alte Arcade-Tape zukünftig schonen zu können. Auch wer die Lone Wolf-Reihe bisher nicht kennt, und gerne mal möglichst unverbindlich reinschnuppern möchte, darf bei einem Preis von häufig deutlich unter 10 Euro relativ bedenkenlos zugreifen. Das Geld ist zur Not schon der US-Trailer mit dem schmissigen Synthie-Soundtrack wert, den man auf den Veröffentlichungen der Einzelepisoden natürlich vergeblich suchen wird!